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Unser neuer Director Minddistrict DACH stellt sich vor

Erfahren Sie in diesem Interview, wie Sven Law als neuer Director der DACH-Region bei Minddistrict die psychosoziale Versorgung verbessern möchte und was Deutschland von England in Bezug auf die psychische Gesundheit lernen kann.

Herzlich Willkommen Sven – wir freuen uns sehr Dich als neuen Director in der DACH Region bei Minddistrict zu begrüßen! Erzähle uns doch bitte etwas über Dich.

Sven_circle_klein Sven Law: Vielen Dank, ich freue mich auch sehr! Ja, sehr gerne erzähle ich etwas über mich. Ich wurde ursprünglich in Deutschland geboren, bin dann aber als kleines Kind mit meinen Eltern nach England gezogen. Dort habe ich später als Sozialarbeiter gearbeitet, mit einer Zusatzqualifikation im Bereich der kognitiven Verhaltenstherapie bei Depression und Angststörungen. In England ist Psychotherapie nicht auf Psycholog:innen und Ärzt:innen beschränkt. Auch Sozialarbeiter:innen beispielsweise können durch eine Zusatzqualifikation und einschlägige Erfahrung auch als Psychotherapeut:innen anerkannt werden.

Spannend! Und wie bist Du dann zu Minddistrict gekommen?

Sven Law: Ich arbeite nun seit fast 10 Jahren im Bereich der digital unterstützten psychischen Gesundheitsversorgung. Zuvor war ich klinischer Leiter und später Geschäftsführer eines Unternehmens in England. In dieser Zeit traf ich Minddistrict UK regelmäßig auf Konferenzen und war vom Ethos des Minddistrict Ansatzes begeistert. Ich verfolgte aufmerksam die Expansion von Minddistrict in UK, Deutschland und der Schweiz.

"Angesichts der wachsenden Wartelisten für Psychotherapien möchte ich an einer Lösung arbeiten, die die Zugänglichkeit von evidenzbasierten Interventionen verbessert"

Im Jahr 2018 bin ich mit meinem Partner und Hund zurück nach Deutschland gezogen und habe weiterhin für englische Firmen als Berater gearbeitet. Langfristig war ich aber auf der Suche nach einem Job, in dem ich meine Fähigkeiten als Therapeut und in der Produktentwicklung einbringen und beide Sprachen verwenden kann - Minddistrict war dafür die perfekte Lösung.

Was motiviert dich, morgens aufzustehen und für Minddistrict zu arbeiten?

Sven Law: Ich habe zwei Hauptmotivationen. Die eine ist, dass ich angesichts der wachsenden Wartelisten für Psychotherapien an einer Lösung arbeite, die die Zugänglichkeit von evidenzbasierten Interventionen für psychische Gesundheit verbessern kann. Der zweite Grund ist die Motivation der Menschen, die bei Minddistrict arbeiten. Alle mit denen ich zusammenarbeite sind super motiviert, enthusiastisch und leidenschaftlich bei dem, was er oder sie tut - und das ist ansteckend!

Worauf freust du dich in Bezug auf deine neue Rolle?

Sven Law: Ich freue mich über die Möglichkeit Menschen zu unterstützen, die psychologische Hilfe benötigen. Im Bereich der psychosozialen Versorgung wird zunehmend erkannt, dass die Digitalisierung helfen kann. Ich möchte diese Entwicklung gerne aktiv mitgestalten. Ich freue mich außerdem auf die Herausforderung, in einem komplexen Gesundheitssystem zu arbeiten und dabei die Patient:innen und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen.

Welche Chancen und Hürden siehst du in Deutschland?

Sven Law: Ich denke, dass es in Deutschland gute Chancen gibt, einen schnelleren Zugang zu niedrigschwelligen Formen der psychosozialen Versorgung zu ermöglichen. Die Hindernisse scheinen darin zu bestehen, dass das Gesundheitssystem derzeit weniger intensive Kurzinterventionen finanziell nicht ausreichend unterstützt.

Damit sich dies ändert, muss die Politik meiner Meinung nach die zahlreichen sozioökonomischen Vorteile erkennen, die eine Verbesserung der psychischen Gesundheit einer Nation mit sich bringt. Ich wünsche mir Investitionen in neue und innovative evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten. Hier kann die digitale Gesundheitsversorgung meiner Meinung nach eine wichtige Rolle spielen.

Was kann Deutschland von England lernen in Bezug auf mental healthcare?

Sven Law: Um den Zugang zu evidenzbasierter psychologischer Unterstützung zu verbessern, hat England meiner Erfahrung nach Flexibilität bewiesen und neue Arbeitsweisen umgesetzt. Die Digitalisierung hat wesentlich dazu beigetragen, Barrieren für den Zugang zu beseitigen. Es gibt dort eine starke Bewegung für Patient:innenrechte. Meiner Erfahrung nach ist es besser als in anderen Ländern gelungen, die Patient:innenerfahrung stärker in den Mittelpunkt der Dienstleistungsgestaltung zu stellen. Besonders gut gefällt mir, dass hilfesuchende Patient:innen über interaktive Online-Tools in Form von Selbsthilfe unterstützt werden. Diese beinhalten auch eine Ersteinschätzung und ermöglichen so den Zugang zu passenden therapeutischen Inhalten.

"Es ist besser als in anderen Ländern gelungen, die Patient:innenerfahrung stärker in den Mittelpunkt der Dienstleistungsgestaltung zu stellen"

Außerdem haben die Patient:innen in der Regel die Wahl, wie sie Termine wahrnehmen möchten: persönlich, per Video oder telefonisch. In einigen Gebieten besteht auch die Möglichkeit, Therapiesitzungen über sichere synchrone Live-Nachrichten durchzuführen, was sich in randomisierten kontrollierten Studien als wirksam erwiesen hat. Darüber hinaus wurde dort - wie bereits erwähnt -erkannt, dass auch geschulte Sozialarbeiter:innen oder Gesundheitsfachkräfte mit einschlägiger Erfahrung psychosoziale Interventionen durchführen können, um den Zugang zu erleichtern und Wartezeiten zu verkürzen. Ich denke, dass Deutschland von solchen Beispielen für Innovation und Flexibilität lernen könnte.

Wie sieht digital unterstützte Versorgung idealerweise in 5 Jahren aus?

Sven Law: Ich hoffe, dass wir in fünf Jahren der optimalen digitalen Unterstützung für psychische Gesundheit ein großes Stück nähergekommen sind. Patient:innen könnten ihre Schwierigkeiten dadurch besser erkennen, verstehen und schnelleren Zugang zu wirksamen Behandlungen erhalten. Ich hoffe außerdem, dass digitale Lösungen mehr Menschen in die Lage versetzen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen und weniger im Stillen zu leiden.

"Ich glaube fest daran, dass die Digitalisierung unserem Gesundheitssystem zu mehr Effizienz verhelfen kann"

Patient:innen sollten mehr involviert werden in die Entwicklung von digitalen psychosozialen Interventionen – das ist auch eins unserer Ziele bei Minddistrict. Momentan haben wir unseren Fokus auf psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken - eine sinnvolle Entwicklung wäre die Ausweitung von digitalen Angeboten im psychosozialen Bereich, beispielsweise zur Unterstützung in Beratungseinrichtungen.

Ich glaube fest daran, dass die Digitalisierung unserem Gesundheitssystem zu mehr Effizienz verhelfen und somit im Sinne der Patient:innen und auch der Behandler:innen Entlastung schaffen kann!

Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Sven. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

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