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Der Weg zur Verbesserung: Mehr als nur eine Patienten-Therapeuten-Beziehung

Soziale Unterstützung – beziehen Sie Ihre Freunde in Ihren Genesungsprozess mit ein

Stellen Sie sich vor: Sie fühlen sich nicht wohl in Ihrer Haut und können im Alltag nicht richtig funktionieren. Sie wenden sich an eine Therapeutin, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Zu Hause können Sie Ihrem Partner nicht verständlich machen, was Sie zur Zeit täglich durchmachen. Wäre es nicht toll, ein Hilfsmittel zu haben, mit dessen Hilfe Ihr Partner Ihre Situation besser erfühlen und begreifen könnte?

Oder: Ihre Mutter leidet unter Panikattacken und Sie möchten ihr wirklich helfen können, wenn es ihr schlecht geht. Eine Beratung durch ihren Therapeuten kann dabei äußerst hilfreich sein.

Einbeziehung von Angehörigen in die Therapie

Die Einbeziehung von Ihnen nahestehenden Menschen in den Therapieverlauf trägt zu einem besseren inhaltlichen Verständnis, einer schnellere Verbesserung, einem geringeren Leidensdruck sowie einer geringeren Rückfallwahrscheinlichkeit bei. Aus diesem Grund ist es so bedauerlich, wenn diese im Verlauf der Therapie praktisch gar nicht vorkommen. Eine Therapie wird oftmals als Angelegenheit zwischen PatientIn und TherapeutIn betrachtet. Durch diese Hürde fühlt sich eine verwandte bzw. dem Patienten nahestehende Person nicht selten als Außenstehende/r. Behandelnde befinden sich oft in einer vergleichbaren Situation: Sie erfahren viel zu wenig über das soziale Umfeld ihrer PatientInnen, obwohl dieses einen sehr großen Einfluss auf deren Wohlbefinden hat.

Die Bedeutung von sozialen Netzwerken Dennoch gibt es nur wenige praktikable Methoden, um diese beiden Welten miteinander zu vereinen. Gesundheitseinrichtungen wie Dimence, Reinier van Arkel und GGzE baten im Auftrag der Gx (einer Kooperation von 9 innovativen Gesundheitseinrichtungen in den Niederlanden) Minddistrict um Unterstützung bei der Erarbeitung einer Lösung.

Wir haben das Social Support Network entwickelt: Eine leicht zugängliche Funktionalität, durch die das Netzwerk der PatientInnen im Verlauf ihrer Therapie eine wichtige Rolle einnehmen kann.

Die Bedeutung von digitalen Interventionen

Wie aus verschiedenen Studien hervorging (u.a. von Richards und Allam), scheinen digitale Plattformen ein geeigneter Weg zu sein, den PatientInnen nahestehende Personen in die Therapie miteinzubeziehen. Gerade der Online-Weg kann zu einem gelingenden Zusammenspiel zwischen PatientIn, TherapeutIn und Netzwerk beitragen. Die digitalen Testplattformen boten u.a. die folgenden Möglichkeiten:

  • Unterstützung neben der eigentlichen Therapie: Über eine Chat- und Forumsfunktion können PatientInnen und deren Angehörige einander unterstützen. TherapeutInnen können sich daran beteiligen, die Unterstützung kann jedoch auch ohne ihr Mitwirken stattfinden.
  • Größerer Erkenntnisgewinn für die TherapeutInnen: Kommunikationsplattformen für PatientInnen, deren Angehörige und TherapeutInnen erlauben es TherapeutInnen, eine erkenntnisreichere Einsicht in dynamische Prozesse zwischen ihren PatientInnen und deren Umfeld.
  • Direkte Kommunikation: PatientInnen, deren Angehörige und TherapeutInnen können direkt miteinander kommunizieren, ohne dass die Kommunikation über einen Dritten laufen muss. So werden u.a. Entscheidungen und Verabredungen vereinfacht.
  • Einsichten und Erkenntnisse: Die Präsentation von inspirierenden persönlichen Geschichten kann Unterstützung, Trost und Einsicht bieten und zu größerem Verständnis bei Angehörigen führen.

Es hat sich herausgestellt, dass digitale Kommunikation die Kontakthemmschwelle reduzieren kann, da ein Austausch zu jedem Zeitpunkt möglich ist. Zudem ist die aktive Teilnahme an einem Gespräch nicht mehr unbedingt erforderlich, man kann ein- oder aussteigen, wann immer man möchte.

Wie schätzen Sie die Bedeutung Ihrer Angehörigen für die Therapie ein? Welche Bedürfnisse und Wünsche haben Sie diesbezüglich? Diese Fragen stellten wir PatientInnen, deren Angehörigen und TherapeutInnen einiger Einrichtungen (Dimence, Siza, Reinier van Arkel, GGzE und Transfore). Wir haben sie auch danach befragt, wie sie diese Fragestellungen im Hinblick auf eine digitale Begleitung beantworten würden.

Auf Basis zahlreicher Interviews konnten wir die folgenden Vorzüge einer Online-Einbeziehung von Angehörigen bzw. eines Social Supports feststellen:

  • PatientInnen empfinden es als wohltuend, auf diese Weise von seinem Umfeld unterstützt und gleichzeitig besser verstanden zu werden.
  • Das persönliche Umfeld der PatientInnen erhält Einsicht in deren Erleben und wie es sie während der Therapie unterstützen kann. Daneben ermöglicht das Social Support Network auch den Angehörigen Hilfestellung.
  • Sowohl PatientInnen als auch deren Angehörige empfinden es als angenehm, im Rahmen der Therapie eine aktivere Rolle einzunehmen. So wird einem Gefühl der Isolation vorgebeugt.
  • TherapeutInnen erhalten einen besseren Einblick in das Umfeld ihrer PatientInnen, was es ihnen ermöglicht, diese bei Bedarf besser anleiten zu können. Sie bekommen ein vollständigeres Bild von ihnen, auch nach Abschluss der Therapie, was wiederum hilfreich bei einer eventuellen Rückfallprävention sein kann.

Alle Beteiligten bekommen ein besseres Verständnis für die Situation und die Betroffenen nehmen aktiv an der Therapie teil, mit allen positiven Folgewirkungen.

Für wen kann das funktionieren?

Wir würden Ihnen gerne Bernd vorstellen.

Bevor wir dazu kommen, bitten wir zu beachten, dass bestimmte Inhalte dieses Falls sich noch in der Entwicklung befinden und daher noch nicht erhältlich sind.

Bernd ist aufgrund einer Depression inzwischen schon seit zwei Jahren zu Hause. Sein Mann Martin findet es zunehmend schwieriger, damit umzugehen. “Er zieht uns alle mit hinein in seine Trübseligkeit. Er ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um noch ein echter Teil der Familie zu sein.” Auch die Tochter von Bernd und Martin leidet unter der Situation. Sie hat dadurch öfter Auseinandersetzungen in der Schule.

Los geht’s mit dem Social Support

Martin möchte nun gerne wissen, was mit Bernd los ist und was er tun kann, um ihm zu helfen. Er hat das Gefühl, dass alles, was er tut, genau falsch ist. Das kostet ihn wiederum so viel Kraft, dass ihm diese bald auszugehen droht. Er fühlt sich, als ob er für seine Familie nicht mehr richtig da sein kann.

Bernd hingegen fühlt sich fortwährend angegriffen. Er wünscht sich, dass Martin versteht, warum es für ihn so schwierig ist und dass Martin nicht jedesmal so aufgebracht ist: “Das klappt normalerweise überhaupt nicht.”

Social Support in der Praxis

Bernd teilt sein Gefühl des Unverstandenseins seiner Therapeutin mit. Diese ist der Ansicht, dass das Social Support Network eine gute Ergänzung zur Therapie darstellt: Bernd bekommt die Möglichkeit, Bestandteile seiner Online-Therapie mit Martin zu teilen. “Siehst Du, so fühle ich mich gerade.”

Martin nimmt hingegen selbst an einem Online-Training teil: Psychoedukation bei Depressionen. Er erhält Lösungswege aufgezeigt, um sein Gefühl von Machtlosigkeit in den Griff zu bekommen. Zudem bekommt er entsprechende Tipps, um weiterhin auch gut für sich selbst zu sorgen.

Auch für Bernds Therapeutin eröffnen sich neue Möglichkeiten. Sie bittet Bernd, ein Gruppengespräch zu initiieren. Dieses Gruppengespräch ermöglicht ihr, sich von Bernds Situation zu Hause ein besseres Bild machen und darauf entsprechend reagieren zu können. Sie kann Therapieelemente bereitstellen, an denen Bernd und Martin gemeinsam arbeiten können; wie z.B. den Entwurf eines Rückfallpräventionsplans. Martin erkennt dabei andere Warnsignale als Bernd und bemerkt diese manchmal auch eher.

Ein paar Wochen später besucht Bernd zum ersten Mal seit zwei Jahren mit seiner Tochter einen Kinderbauernhof, Martin überrascht sie mit einer Videobotschaft: Er wird am Abend für beide ihr Lieblingsgericht kochen.

Warum sollten Sie den Social Support nutzen?

Social Support NetworkDas Social Support Network zeigt, dass digitale Lösungen die psychische Gesundheitsversorgung bereichern können. Gute TherapeutInnen ist nicht zu ersetzen, können aber von digitalen Lösungen profitieren, insbesondere durch die Einbindung des sozialen Umfeldes der PatientInnen in die Therapie.

Um das Social Support Network optimal nutzen zu können, sollte die Arbeitsweise der TherapeutInnen entsprechend angepasst werden. Effektiv von den Möglichkeiten von E-Health profitieren zu können – in diesem Fall vom Social Support Network – erfordert nämlich ein wenig Mut zur Veränderung. Das klingt zunächst schwierig, wir sind aber davon überzeugt, dass ein erster Schritt bereits erste positive Ergebnisse zeigen wird. Lassen Sie uns gleich morgen damit beginnen.

Neugierig, wie Sie diese neue Funktion nutzen können? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!